DDR-Mikroelektronik

Die Betriebe im Kombinat Mikroelektronik
(Die Liste wird noch erweitert.)

Die DDR hatte im Rahmen des RGW die Zilog-Produktion nachzuentwickeln. Heraus kamen dabei u.a. der Z80 in Form des U880, die Z8-Serie in Form der U8810-U8860 sowie der Z8000 als U8001 bzw. U8002. Der U808 war ein Ausreißer, er ist laut RFT-Vergleichsliste i8008 kompatibel. Nach meinem Kenntnisstand (ich habe allerdings nie mit ihm gearbeitet!) war er nicht 100% kompatibel.

Einige unaufbereitete Dateien zu diesem Thema:(Achtung, teilweise sehr groß!)

DateigrößeDateinameBeschreibung
20.450 u202.tif Kurz-Datenblatt des U202
13.790 polyplay_FA_3_87_S136.tif Ein Spielcomputer a la DDR

Näheres folgt.

Weitere RGW-Staaten

Für die Intelreihe waren die CSSR (i3000, i8080) und die UdSSR (diverse 8 Bit, 16 Bit, bitslice, ECL usw.) zuständig.
Siehe:

Eine Übersicht der sowjetischen Mikroprozessoren


sowjetische Digital-Schaltkreise
Achtung, diese Liste ist bei weitem nicht vollständig und wird fortlaufend erweitert!
(Angaben aus der DDR-Zeitschrift Radio-Fernsehen-Elektronik)

unaufbereitete Scans unter:
Dateigröße Dateiname
2.182.934 CSSR_Bauelemente_1.jpg
3.902.405 CSSR_Bauelemente_2.jpg
3.960.183 CSSR_Bauelemente_3.jpg
3.273.227 CSSR_Bauelemente_4.jpg
3.923.769 bitslice_intel3000.jpg
4.648.305 bitslice_intel3000_2.jpg
5.403.945 bitslice_intel3000_3.jpg
836.431 bitslice_intel3000_4.jpg

Für die Motorola-Kopien war Bulgarien zuständig:
Bulgarische Prozessorproduktion Ende 1984:

CM601 8 Bit Microprocessor (äquivalent zu MC6800)
CM602 (äquivalent zu MC6821)
CM603 asynchroner serieller Baustein (äquivalent zu MC6850)
CM604 synchroner serieller Baustein (äquivalent zu MC6852)
CM605 (äquivalent zu MC6862)

CM8001M sRAM 256 Bit (äquivalent zu C1101A)
CM8002 PROM 256 Bit
CM8102 sRAM 1 KBit (äquivalent zu NM2102)
CM8108 dRAM 4 KBit (äquivalent zu I2107B)

(Angaben aus der ungarischen Computerzeitschrift. me 01/1985)

Zu diesem Zeitpunkt wurde angeblich der MC68000 von den Bulgaren
bereits "nach"entwickelt, weiterhin 16 KBit und 64 KBit dRAMs.
Die Bausteine waren allerdings noch nicht serienreif.

Von Ungarn kann ich nur über die Mitarbeit an ESER und SKR-Technik berichten.
Eine eigene Schaltkreis- bzw. Computerentwicklung fand meines Wissens nicht bzw. nur in begrenztem Maße statt. Das ist insofern erstaunlich, weil die Schulbildung in Ungarn speziell im Bereich Mathematik/Physik sehr gut war und die ungarischen Schulen und Universitäten zudem bereits frühzeitig in die Computertechnik einstiegen. Es gab schnell Schulcomputer. Es gab private und genossenschaftliche Firmen, die Computer, Drucker und Software entwickelten, herstellten oder importierten. Grundlagen der Informatik war im technischen Studium Pflicht und die Ungarn waren auch im Westen anerkannte Fachleute. Es gab vielfältige Beziehungen zu westlichen Unternehmen und schon frühzeitig (ich erinnere mich an 1984) echte IBM-kompatible Rechner z.B. an der Universität.
Es gab weiterhin eine begeisterte Bastlerszene. Sehr viele C64 und ZX-Spektrum wurden importiert, da die Ungarn nach Österreich, Westberlin und in die BRD reisen durften. Zudem haben viele Ungarn - aufgrund der Ereignisse im 2. Weltkrieg und beim Volksaufstand 1956 - im Ausland lebende Verwandte, die rund um die Welt verstreut leben. Andererseits darf man nicht vergessen, daß Ungarn nur ein sehr kleines Land (1983 ca. 10 Mill. Einwohner, davon ca. 2 Millionen in Budapest lebend) mit geringer Wirtschaftskraft, nur sehr geringen Bodenschätzen und (außerhalb Budapests!) eher landwirtschaftlich geprägt war.

Kuba
Eine eigene Schaltkreis- bzw. Computerentwicklung

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